Vegan zu leben bedeutet nicht nur, sich vegan zu ernähren. Doch
meist ist die Ernährungsumstellung der erste Schritt und der tägliche
Konsum von tierlichen Produkten wird erst nach und nach dezimiert. Von
offensichtlichen Dingen wie Lederkleidung und -Schuhen kann man sich
schneller und leichter trennen, aber wie so oft steckt der Teufel (oder
hier das Tierleid) im Detail. Alltäglich verwendete Produkte entpuppen
sich plötzlich als unvegan (wie zum Beispiel Filmmaterial) und
können nur bedingt ersetzt werden (Beispiel Medikamente).
Hunderprozentig vegan zu leben, ist in unserer Gesellschaft schier unmöglich,
doch man kann sich dem Ideal stufenweise annähern. Wo man Grenzen
setzt, sei jedem selbst überlassen und oft hängt es davon
ab, aus welchen Gründen man sich zur veganen Lebensweise entschieden
hat.
Besonders wichtig finde ich jedoch, daß man mit seinen Mitmenschen,
die (noch) keine Veganer sind, respektvoll umgeht. Ich weiß, daß
gerade das (und besonders am Anfang) sehr schwer fällt und manchen
Veganern einfach nicht behagt. Doch ist nicht unser aller Ziel (egal
wie extrem man ist), die gesellschaftliche Akzeptanz und Verbreitung
der veganen Lebensweise?! Diese friedliche Lebensweise ist gerade durch
agressives Vorgehen und Gewalt (weil paradox) oder polemisches Missionieren
nicht durchzusetzen.
Meine Botschaft ist deshalb: Findet Euren (seelischen) Frieden in
der veganen Lebensweise, lebt vegan, so gut es geht, lebt es anderen
vor, zeigt anderen, wie gut es funktioniert, aber drängt Euch nicht
auf. Jeder Mensch, der auf welche Weise auch immer dazu beiträgt,
daß weniger Tierleid in dieser Welt geschieht, ist auf dem richtigen
Wege. Aber leider hat nicht jeder Mensch so viel Kraft und Willen, Veganer
zu werden!